Künstler*innen 2022
EN/ DE
Contagious
CONTAGIOUS, mit Sitz in Berlin, ist eine solide Mischung aus Avantgarde-Experimenten und elektronischer Musik. Gegründet von zwei innovativen Stimmen aus der Berliner Improvisationsszene (Andrea Neumann und Sabine Ercklentz) und Mieko Suzuki, einer gut ausgebildeten und kreativen DJ und Musikerin, die seit langem in Berliner Venues und auf Festivals tätig ist.
Contagious ist eines der zukunftsweisendsten, gehirnerweichendsten Projekte, welches in letzter Zeit in die elektronische Musikszene eingeschlagen ist. Intensiv und kraftvoll, aber verwurzelt in einer Tradition der kreativen Gestaltung und Skulptur, die sich in einer soliden Struktur aus sofortiger Komposition und Improvisation aufbaut. Das Trio plündert die musikalischen Sphären des jeweils anderen, eignet sie sich an und tauscht die Rollen. Andrea Neumann auf ihrem berühmt-berüchtigten Inside Piano, einem Instrument, das sie selbst entwickelt und gebaut hat, wendet die kreativste Rückkopplungsverarbeitung auf einfache Klaviersaiten an und schickt sie gelegentlich an Mieko Suzukis Verarbeitungsanlage, die auch ihre eigenen voraufgenommenen Klänge und ihre Fähigkeiten an den Plattenspielern einsetzt, während Sabine Ercklentz’ Trompetenklänge durch ihr Verarbeitungssystem schießen und die drei Musikerinnen zusammen in Logiken der Komposition und futuristischen Strukturen kommunizieren, wo fragile Klangtexturen und -impulse monumental werden.
„Contagious“ ist auch das Debütalbum (erschienen 2019 auf Morphine Records), aufgenommen und produziert von Rabih Beaini. Das Trio wandert in neue ästhetische Gefilde, der Sound ist eine Textur, in der die Verarbeitungsgeräte ständig neue Formen und Entwicklungen entwickeln. Strukturen und Grooves implodieren in geräuschhaften Fragmenten, die in einen tiefen Trancezustand übergehen.
Sabine Ercklentz - Trompete, Elektronik
Andrea Neumann - Innenklavier, Mixer
Mieko Suzuki - Plattenspieler
facebook.com/contagious.berlin/
youtube.com/watch?v=FCbocxoAiA0
Duma
Martin Khanja alias Lord Spike Heart und Sam Karugu bieten nervenzerfetzenden Noise von Gitarren und Synthesizern, kompetentes Kunstgrunzen nach Black-Metal-Art, aber auch fies in den Höhen übersteuertes Kreischen wie in den älteren Power Electronics und tribalistisches Trommeln aus afrikanischen Traditionen. Duma kommen aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi, sie sind Teil der erblühenden Metal-Szene Ostafrikas, doch ist ihr Debütalbum Duma auf dem eher klubmusikorientierten ugandischen Label Nyege Nyege Tapes erschienen: Bei aller scheinbar abweisenden Härte ihrer Musik sind sie offen und rezeptiv; und ihr Kosmopolitismus des musikalischen Chaos spiegelt die chaotische Globalisierung, in der wir leben.
nyegenyegetapes.bandcamp.com/album/duma?from=footer-cc-a504143940
youtube.com/watch?v=zd35MhHqjhc
Lu Rizzo
„Ich bin Lu Rizzo, eine junge Künstlerin aus Buenos Aires, Argentinien. Ich bin Komponistin, Schlagzeugerin, Performerin und Klangkünstlerin. Mein Solo-Set basiert auf Schlagzeug, Rückkopplungen, Mischungen, einer Kalimba, Samples und Field Recordings aus meiner Welt, die zusammen eine persönliche und tiefe Atmosphäre schaffen, in der der Klang aus Wildheit, Improvisation, Lärm und Fehlern entsteht.“
Solo set
youtu.be/Z4vxIyOmyn0
youtu.be/8nS9zCQ1ErM
More music
lurizzo.bandcamp.com/album/l-r
youtube.com/playlist?list=PL_vfAJkckuCq6vjxyLIR9iALoCturD_PR
Ditterich von Euler-Donnersperg
Der alte Knurrhahn knurrt und knarzt mit Drehknopfleier und Knarzbrettchen.
facebook.com/donnersperg/
discogs.com/artist/115018-Ditterich-von-Euler-Donnersperg
carthage
ist Damian B.
Carthage rollt durch die Low-End-Atmosphäre, gestohlene/gefundene Klänge und gemurmelte Texte einer Zivilisation, die weit davon entfernt ist, den Rubikon mit einer Präzision und Bedachtheit zu überschreiten, die unbequeme Wahrheiten Lügen straft.
Seine jüngste Veröffentlichung ist „Midnight White“ auf Avalanche Recordings.
carthage.bandcamp.com/releases
Hat unter anderem auch in Khost, 16-17 und Cortex gespielt.
louderthanwar.com/carthage-midnight-white-album-review/
youtube.com/watch?v=cBjCVRH6Fdk
SDEM
ist ein Klangkünstler aus dem Norden Englands. Er ist seit den 90er Jahren als DJ tätig und arbeitete früher als Vinyl-Einkäufer in verschiedenen Plattenläden in Leeds, während er sich ständig von einer Diät aus Bleep, Metal, Hip-Hop, Bassmusik und Avantgarde-Electronix ernährte. Er war auch Teil der vitalen v3ctor-Crew der Stadt, die eine Menge zukunftsweisender elektronischer Musik-Events veranstaltete und frühe Allianzen mit seinen nördlichen Kollegen Skam Records und snd einging.
SDEMs Musik hat ihren Weg auf Platten, Kassetten und CDs bei Superpang, Opal Tapes, Central Processing Unit, Seagrave und dem eigenen Label MEDS gefunden. DJs wie Autechre, ZULI und Afrodeutsche haben SDEMs Tracks in ihren Sets aufgelegt.
Seine Produktionen, die sich durch verschiedene Zonen bewegen, zeichnen sich durch eine akribische Liebe zum Detail aus, mit vertrackten, Hiphop-informierten Rhythmen und Liquid-Metal-Sounddesign. Beatlose Exkursionen erschaffen klangliche Mikrokosmen, die weder aus dieser Zeit noch aus diesem Raum stammen, während sich anderswo zerlegte, raue Straßenbeats mit mutierender Computermusik kreuzen. SDEMs Klangwelten fühlen sich an wie lebende Organismen oder Entitäten... Objekte und Orte, die in einer Welt jenseits unserer eigenen existieren.
m3ds.bandcamp.com/album/syncav
soundcloud.com/sdemsdemsdem
DIAMONDS
ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstler, unter anderem Daniel Weissbach (∗1976 – †2020), Markus Mai, Osif Seiksuh, P. Vector Codierer, Tryone und Buzzer. Jeder von ihnen hat Wurzeln in den Berliner Parallel- und Unterwelten – und hier vor allem im Bereich des Graffiti-Writing –, allerdings arbeiten sie mit unterschiedlichen Techniken und Ansätzen.
Die Gruppe schloss sich im Jahr 2007 mit dem Ziel zusammen, die verschiedenen Ausdrucksformen und Arbeitsweisen der einzelnen Autoren zu verbinden, um neue Formen-/Bildwelten hervorzubringen. Die kollektive Autorschaft dient als Katalysator, der die einzelnen Beiträge neu konfiguriert und jeden der Autoren herausfordert, seine individuellen Qualitäten in einen neuen Kontext zu setzen. Der Prozess des Writing selbst – Kenntnisse und Fertigkeiten, Umgang mit Schriftzeichen, schnelles und zielstrebiges Vorgehen, unmittelbares Reagieren – stellt einen wichtigen Bestandteil der Arbeitsweise dar und ist unmittelbar in den Arbeiten sichtbar.
Die in den Arbeiten sichtbare Konfrontation, die sich in Übermalungen und Streichungen manifestiert, liefert schnelle und spannungsreiche Bilder. Sie spiegeln die Spannung des Zusammentreffens der verschiedenen Einflüsse und Erfahrungen der beteiligten Künstler.
Das Ergebnis sind grafische Experimente, rudimentäre Schriftzeichen und Zitate aus der Popkultur, wobei Improvisation und spontane Reaktionen bewusste und gezielt eingesetzte Elemente des Entstehungsprozesses sind. Die sich hieraus eröffnenden, teils sehr komplexen Szenarien bieten dem Betrachter immer neue und vielschichtige Bilderlebnisse.
Künstler*innen 2022
EN/ DE
Contagious
CONTAGIOUS, mit Sitz in Berlin, ist eine solide Mischung aus Avantgarde-Experimenten und elektronischer Musik. Gegründet von zwei innovativen Stimmen aus der Berliner Improvisationsszene (Andrea Neumann und Sabine Ercklentz) und Mieko Suzuki, einer gut ausgebildeten und kreativen DJ und Musikerin, die seit langem in Berliner Venues und auf Festivals tätig ist.
Contagious ist eines der zukunftsweisendsten, gehirnerweichendsten Projekte, welches in letzter Zeit in die elektronische Musikszene eingeschlagen ist. Intensiv und kraftvoll, aber verwurzelt in einer Tradition der kreativen Gestaltung und Skulptur, die sich in einer soliden Struktur aus sofortiger Komposition und Improvisation aufbaut. Das Trio plündert die musikalischen Sphären des jeweils anderen, eignet sie sich an und tauscht die Rollen. Andrea Neumann auf ihrem berühmt-berüchtigten Inside Piano, einem Instrument, das sie selbst entwickelt und gebaut hat, wendet die kreativste Rückkopplungsverarbeitung auf einfache Klaviersaiten an und schickt sie gelegentlich an Mieko Suzukis Verarbeitungsanlage, die auch ihre eigenen voraufgenommenen Klänge und ihre Fähigkeiten an den Plattenspielern einsetzt, während Sabine Ercklentz’ Trompetenklänge durch ihr Verarbeitungssystem schießen und die drei Musikerinnen zusammen in Logiken der Komposition und futuristischen Strukturen kommunizieren, wo fragile Klangtexturen und -impulse monumental werden.
„Contagious“ ist auch das Debütalbum (erschienen 2019 auf Morphine Records), aufgenommen und produziert von Rabih Beaini. Das Trio wandert in neue ästhetische Gefilde, der Sound ist eine Textur, in der die Verarbeitungsgeräte ständig neue Formen und Entwicklungen entwickeln. Strukturen und Grooves implodieren in geräuschhaften Fragmenten, die in einen tiefen Trancezustand übergehen.
Sabine Ercklentz - Trompete, Elektronik
Andrea Neumann - Innenklavier, Mixer
Mieko Suzuki - Plattenspieler
facebook.com/contagious.berlin/
youtube.com/watch?v=FCbocxoAiA0
Duma
Martin Khanja alias Lord Spike Heart und Sam Karugu bieten nervenzerfetzenden Noise von Gitarren und Synthesizern, kompetentes Kunstgrunzen nach Black-Metal-Art, aber auch fies in den Höhen übersteuertes Kreischen wie in den älteren Power Electronics und tribalistisches Trommeln aus afrikanischen Traditionen. Duma kommen aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi, sie sind Teil der erblühenden Metal-Szene Ostafrikas, doch ist ihr Debütalbum Duma auf dem eher klubmusikorientierten ugandischen Label Nyege Nyege Tapes erschienen: Bei aller scheinbar abweisenden Härte ihrer Musik sind sie offen und rezeptiv; und ihr Kosmopolitismus des musikalischen Chaos spiegelt die chaotische Globalisierung, in der wir leben.
nyegenyegetapes.bandcamp.com/album/duma?from=footer-cc-a504143940
youtube.com/watch?v=zd35MhHqjhc
Lu Rizzo
„Ich bin Lu Rizzo, eine junge Künstlerin aus Buenos Aires, Argentinien. Ich bin Komponistin, Schlagzeugerin, Performerin und Klangkünstlerin. Mein Solo-Set basiert auf Schlagzeug, Rückkopplungen, Mischungen, einer Kalimba, Samples und Field Recordings aus meiner Welt, die zusammen eine persönliche und tiefe Atmosphäre schaffen, in der der Klang aus Wildheit, Improvisation, Lärm und Fehlern entsteht.“
Solo set
youtu.be/Z4vxIyOmyn0
youtu.be/8nS9zCQ1ErM
More music
lurizzo.bandcamp.com/album/l-r
youtube.com/playlist?list=PL_vfAJkckuCq6vjxyLIR9iALoCturD_PR
Ditterich von Euler-Donnersperg
Der alte Knurrhahn knurrt und knarzt mit Drehknopfleier und Knarzbrettchen.
facebook.com/donnersperg/
discogs.com/artist/115018-Ditterich-von-Euler-Donnersperg
carthage
ist Damian B.
Carthage rollt durch die Low-End-Atmosphäre, gestohlene/gefundene Klänge und gemurmelte Texte einer Zivilisation, die weit davon entfernt ist, den Rubikon mit einer Präzision und Bedachtheit zu überschreiten, die unbequeme Wahrheiten Lügen straft.
Seine jüngste Veröffentlichung ist „Midnight White“ auf Avalanche Recordings.
carthage.bandcamp.com/releases
Hat unter anderem auch in Khost, 16-17 und Cortex gespielt.
louderthanwar.com/carthage-midnight-white-album-review/
youtube.com/watch?v=cBjCVRH6Fdk
SDEM
ist ein Klangkünstler aus dem Norden Englands. Er ist seit den 90er Jahren als DJ tätig und arbeitete früher als Vinyl-Einkäufer in verschiedenen Plattenläden in Leeds, während er sich ständig von einer Diät aus Bleep, Metal, Hip-Hop, Bassmusik und Avantgarde-Electronix ernährte. Er war auch Teil der vitalen v3ctor-Crew der Stadt, die eine Menge zukunftsweisender elektronischer Musik-Events veranstaltete und frühe Allianzen mit seinen nördlichen Kollegen Skam Records und snd einging.
SDEMs Musik hat ihren Weg auf Platten, Kassetten und CDs bei Superpang, Opal Tapes, Central Processing Unit, Seagrave und dem eigenen Label MEDS gefunden. DJs wie Autechre, ZULI und Afrodeutsche haben SDEMs Tracks in ihren Sets aufgelegt.
Seine Produktionen, die sich durch verschiedene Zonen bewegen, zeichnen sich durch eine akribische Liebe zum Detail aus, mit vertrackten, Hiphop-informierten Rhythmen und Liquid-Metal-Sounddesign. Beatlose Exkursionen erschaffen klangliche Mikrokosmen, die weder aus dieser Zeit noch aus diesem Raum stammen, während sich anderswo zerlegte, raue Straßenbeats mit mutierender Computermusik kreuzen. SDEMs Klangwelten fühlen sich an wie lebende Organismen oder Entitäten... Objekte und Orte, die in einer Welt jenseits unserer eigenen existieren.
m3ds.bandcamp.com/album/syncav
soundcloud.com/sdemsdemsdem
DIAMONDS
ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstler, unter anderem Daniel Weissbach (∗1976 – †2020), Markus Mai, Osif Seiksuh, P. Vector Codierer, Tryone und Buzzer. Jeder von ihnen hat Wurzeln in den Berliner Parallel- und Unterwelten – und hier vor allem im Bereich des Graffiti-Writing –, allerdings arbeiten sie mit unterschiedlichen Techniken und Ansätzen.
Die Gruppe schloss sich im Jahr 2007 mit dem Ziel zusammen, die verschiedenen Ausdrucksformen und Arbeitsweisen der einzelnen Autoren zu verbinden, um neue Formen-/Bildwelten hervorzubringen. Die kollektive Autorschaft dient als Katalysator, der die einzelnen Beiträge neu konfiguriert und jeden der Autoren herausfordert, seine individuellen Qualitäten in einen neuen Kontext zu setzen. Der Prozess des Writing selbst – Kenntnisse und Fertigkeiten, Umgang mit Schriftzeichen, schnelles und zielstrebiges Vorgehen, unmittelbares Reagieren – stellt einen wichtigen Bestandteil der Arbeitsweise dar und ist unmittelbar in den Arbeiten sichtbar.
Die in den Arbeiten sichtbare Konfrontation, die sich in Übermalungen und Streichungen manifestiert, liefert schnelle und spannungsreiche Bilder. Sie spiegeln die Spannung des Zusammentreffens der verschiedenen Einflüsse und Erfahrungen der beteiligten Künstler.
Das Ergebnis sind grafische Experimente, rudimentäre Schriftzeichen und Zitate aus der Popkultur, wobei Improvisation und spontane Reaktionen bewusste und gezielt eingesetzte Elemente des Entstehungsprozesses sind. Die sich hieraus eröffnenden, teils sehr komplexen Szenarien bieten dem Betrachter immer neue und vielschichtige Bilderlebnisse.